Das Baunscheidt-Verfahren

Beschreibung des Verfahrens
Paraclesus: "Wo immer die Natur einen Schmerz erzeugt, dort häuft sie schädliche Stoffe an und versucht sie zu entleeren, und wo sie dies nicht selbst fertig bringt, dort mache man ein Loch in die Haut und lasse die schädlichen Stoffe heraus".

In der traditionellen Naturheilkunde hat man sich an diesen klassischen Lehrsatz der alten Heilkundigen erinnert. Dies veranlasste den Industriemechaniker und Erfinder Carl Baunscheidt dazu, ein Gerät zu konstruieren, welches heute nach ihm benannt und von diesem selbst als "Lebenswecker" bezeichnet wird.

Mit einem feinen, sterilen Nadelgerät stichelt der Behandler die Haut des Patienten oberflächlich an. Anschließend wird die so für kurze Zeit eröffnete Haut mit einem speziell für diese Anwendung entwickelten Öl eingerieben. Diese Therapiekombination erzeugt nach wenigen Minuten eine Hautrötung mit Bläschenbildung. Vom Patienten selbst wird zunächst ein Jucken empfunden, welches sich später in ein angenehmes Wärmegefühl wandelt. Die Hautreaktion verschwindet von selbst nach kurzer Zeit.

Anwendungsgebiete

  • Direkte Einwirkung auf Sehnen-, Muskel- und Gelenkerkrankungen verschiedenster Art.
  • Indirekte Einwirkung auf funktionelle Störungen innerer Organe über die Reflexzonen der Haut unter Nutzung des Reflexbogens von der Haut zu den inneren Organen.
  • Allgemein bewirkt das Baunscheidtieren eine Verbesserung des Lymphflusses und eine kräftige Anregung der Entgiftung über die Haut.

Kombinationsmöglichkeiten
Ausgezeichnet zu kombinieren ist das Verfahren mit sämtlichen Therapieformen der manuellen Medizin wie Massagen, Chiropraktik, Osteopathie und anderen. Es ist ebenfalls eine sehr gute Ergänzung zu allen Injektionsformen und der Akupunktur.

Geschichte
Carl Baunscheidt (1809-1873), seines Zeichens Erfinder, litt unter einer rheumatisch-gichtischen Gelenkerkrankung und erfuhr eine Besserung seines Leidens durch einen Insektenstich. Dies veranlasste ihn, selbst nach einer Möglichkeit zu suchen, diesen natürlichen Prozess nachzuahmen. Hieraus entstand das nach ihm benannte Verfahren. Schon bald nach der Erfindung boomte dieses Verfahren und wurde universitäres Lehrfach. Heute ist dieses wichtige Therapieverfahren fast ausschließlich in der Hand des Heilpraktikers.